Da chönnt ja jede cho!

08. 05. 2025

Wale Wüthrich bezeichnet sich als Ur-Hinterschnösliger in fünfter Generation und sagt: „Hie bini gebore und hie gahni o ids Grab.“ Nicht dass er jemals tiefgängig über das eigene Ableben nachgedacht hätte, nein. Wale sagt das aus Trotz vor der eingebildeten Angst, hier weggedrängt zu werden. Wale ist sowieso mit weitaus Wichtigerem beschäftigt denn mit schnödem Tiefgang. Als Hauswart hat er alle Hände voll zu tun. Er beobachtet mit Argusaugen, wer wann den Waschküchenschlüssel bei ihm abholt UND WIEDER ZURÜCKBRINGT. Daneben kämpft er einen hoffnungslosen Kampf gegen die „Drogenmafia“, die aus einem unbedarftem Beamten im 1. Stock besteht, der sich gelegentlich auf dem Balkon einen Joint gönnt. Und dass die Beiz unten im Haus, welche Wale selbt hatte aufgeben müssen, nun plötzlich erfolgreich von jungen Ausländern betrieben wird, treibt ihn zur Verzweiflung. Während Wales Blutdruck steigt und steigt, wird im Haus gelebt und geliebt. Als das Schicksal zuschlägt, muss er lernen, dass seine kleinen irdischen Regeln mit denjenigen des Himmels nicht so ganz kompatibel sind.

Da chönnt ja jede cho!