Lemminge sind rattengrosse Nagetiere. Sie leben in gebirgigen Gegenden Nordeuropas. Auf bisher nicht endgültig geklärten Massenwanderungen, die alle paar Jahre nach Erreichung einer bestimmten Bestandesdichte erfolgen, stürzen sie sich in einer Art Massenselbstmord von den steilen Klippen ins Meer und ertrinken. Das psychologisch und dramaturgisch geschickt auf zwei gesellschaftlich unterschiedlichen Ebenen angesiedelte Stück zeigt ein Abbild der heute weitverbreiteten Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit vieler Leute gegenüber Ihren Mitmenschen. Ihre einzigen Lebensinhalte heissen Geldscheffeln und Amüsement. Doch dies kann nur auf Kosten anderer geschehen. In "Lemminge" ist es ein Rentner, der zum blossen Spass einer Partygesellschaft in den Tod getrieben wird. Im Stück geschieht dies auf äusserst raffinierte, weil spielerische Art. Der alte Mann wird zu einer Art Russischem Roulette gedrängt, wobei er den Revolver nicht auf sich, sondern auf eine attraktive Frau richten muss. Was ihm bei diesem makaberen Spiel mit dem Tod verschwiegen wird: Der Revolver ist bloss mit einer harmlosen Platzpatrone geladen. Nachdem ein Schuss gefallen ist, spielt die junge Frau die tödlich Getroffene. Die vornehme Gesellschaft amüsiert sich köstlich an der Angst und dem sichtbaren Entsetzen des alten Mannes, der eigentlich nur aus Zufall zur Party gestossen ist. Zurück in seiner Wohnung lädt er den Revolver mit einer, diesmal scharfen, Patrone. Er will sich in seiner Not, schliesslich glaubt er einen Menschen erschossen zu haben, selber umbringen. Als der, ob dem plötzlichen Verschwinden das alten Mannes, beunruhigte Gastgeber diesen über den Spass aufklären will und an dessen Türe klopft, stirbt der alte Mann. Still und unspektakulär - Herzversagenl Die Party in der Attikawohnung des selben Hauses nimmt ihren fröhlichen Fortgang. Gerber - so hiess der Mann - sei ja nicht wegen des Russischen Roulettes, sondern eines natürlichen Herztodes gestorben. Und schliesslich, so wird argumentiert, sei er alt gewesen und habe zudem zeitlebens Sinn für Humor gehabt. Zum Schluss stehen Dr. Affolter, ein versoffener Arzt, und Dascha, das von der Gesellschaft gerettete ehemalige Gogogirl aus Tschetschenien, das nun Dienstmädchen bei dem Gastgeberehepaar ist, Wodka trinkend auf der Bühne. Als Dascha dem laut philosphierenden Affolter immer wieder kundtut, "Ich nicht verstehen", antwortet dieser: "Da bist du in bester Gesellschaft! Habgier und Eigennutz werden die Menschheit dereinst in den Abgrund treiben. Sie werden sterben wie die Lemminge, sterben, ohne es zu bemerken!
Bearbeiter*in:
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