Inhaltsangabe Erster Akt: Seufzend hängt die alte Rosine das Bild der verstorbenen Frau und Meisterin abgestaubt wieder an die Wand. Was wird nun werden? Das Töchterchen Gritli mit ihr zusammen möchte den bäuerlichen Haushalt wohl führen können, aber man weiss bei einem Wittlig in den besten Jahren nie recht, woran man ist. Besser wär’s auf jeden Fall, das sagt sie ihm auch ins Gesicht, der junge Knecht, der Hans, würde mit dem Gritli vürschi machen, sonst wer weiss? Auch das Gritli, das vom Gottesdienst her kommt, teilt die Bedenken der Magd, um so mehr, als sich der weitbekannte Hilari, so ein Mittelding zwischen Vieh-, Güter-, und Menschenhändler, neuerdings an den Vater heranmacht. Das bedeutet wenig Gutes. Der Vater scheint denn auch in schlechter Laune zu sein, als Gritli ihm in der ganzen Sache ein wenig auf den Zahn fühlen will. Ein Knecht als Schwiegersohn kommt gar nicht ihn Frage! Dafür weiss der Hilari etwas weit besseres: eine Haus-hälterin muss her! Und er hat auch gleich eine auf Lager, die er in allen Tonarten anzupreisen weiss. Vorläufig zwar hält er dem Vater erst die Foto unter die Nase; das Original aber wird über kurz oder lang auf dem Hof erscheinen. Nur auf Probe natürlich — aber man kennt diese Proben zur Genüge. „Lappi, tue d’Augen uf!“ heisst’s nicht umsonst, wenn Gefahr im Anzug ist. Zweiter Akt: Die Stimmung wird keineswegs rosiger, als nun die neue Haushälterin dem Familienrat vorgestellt wird. Die vorgeschriebene Parole „Wollverstande! dener Frau Gigax wird dänn pariert!“ ist nicht nach jedermanns Geschmack. In der Folge zeigt es sich, dass das Misstrauen nicht ganz ohne innere Berechtigung war. Wohl rühmt der mit allen Wassern gewaschene Hilari die Frau übers Bohnenlied, aber das ist noch lange keine Garantie, denn er hat seine bestimmten Privat-gründe dafür und ist froh, wenn er die ihm längst Allzubekannte endlich abschäufeln kann, samt ihrem Anhang. Vier Wochen Probezeit werden abgemacht; dass eine „Spätere Heirat ausgeschlossen“ ist, wird ebenfalls Bedingung. Frau Gigax hat das ihrem seligen Louis auf dem Totenbett versprochen — trotzdem es ihr zugegebenermassen schwer fällt, auf alle Freuden des Lebens nun end-gültig zu verzichten. Sorgen um eine kranke Kuh mischen sich mit den Misshelligkeiten der Familie. Dass ihr gleich am ersten Morgen schon ein Malhör passiert, indem sie nun den Tierarzt als vermeintlichen Zündhölzlikrämer fortjagt, das macht ihr Debut nicht besser. Aller An-fang wird schwer sein; doch gibt ihr Hilari seine Ratschläge, wie der Bauer um den Finger zu wickeln sei. Sie befolgt sie getreulich, auch nach der finanziellen Seite hin; doch geht da der Schuss hinten hinaus. Denn als Hilari den Bauern durch Kündigung einer Hypothek unter Druck setzt, um sodann Frau Gigax helfend einspringen zu lassen, da kommt ihr Hans zuvor und erobert sich so einen Stein im Brett. Es braucht allerhand, damit die Neue nicht am ersten Tag schon wieder fliegt. Doch sie bringt’s fertig und bleibt. Dritter Akt: Der Mensch kann seinem Schicksal nicht ausweichen, auch der Chilchenpuur nicht. Nicht in bester Stimmung, und dazu mit den Tücken eines entlehnten Kragenknöpfchens beschäftigt, kleidet er sich zur Hochzeitsfahrt. Bäsi und Vetter sind dazu eingeladen. Auch der Johnny wird dabei sein, der Sohn und Nichtsnutz der Braut, der sich seit Wochen Mühe gibt, im Interesse seiner Sanierung Gritli für sich zu gewinnen. Vorläufig saniert er sich an einem raschen Griff in den Sekretär, an dem ein Schlüssel stecken geblieben ist. Als er gegen Gritli allzu zärtlich wird, nimmt ihn der hinzutretende Hans beim Krawättli; dafür soll er freilich sofort auf Geheiss der erbosten Mutter fristlos ge-kündet und ausgezahlt werden. Wohlan — aber womit? Denn das Geld im Sekretär ist nicht mehr da. Hans bringt Licht in den dunkeln Handel, der schliesslich die Hochzeiterin samt ihrem Johnny zum Abschied zwingt; daran ändert auch die Lobrede Hilaris nichts mehr. Da nun aber alles bereit ist, vom Hochzeitskutscher mit der knallenden Peitsche bis zum Mittagessen samt dem schwarzen Kaffee, was liegt da näher, als dass praktischerweise die Rollen rasch getauscht werden und so der Knecht mit seinem Gritli als künftiger Ehemann und Schwiegersohn unverhofft im Mittelpunkt des Finales steht. Wir gratulieren!
Bearbeiter*in:
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